Erlernte Hilflosigkeit

Viele Hundebesitzer, die einen Hund aus dem Tierschutz zu sich nach Hause holen, merken oft, dass ihr neues Familienmitglied anfangs sehr schüchtern und zurückhaltend reagiert. Natürlich dauert es ein paar Wochen, bis der Hund angekommen ist und merkt, dass sein neues Zuhause ein guter und geschützter Ort für ihn ist. Die meisten entwickelt sich dann zu einem lebendigen und lustigen Familienmitglied, das sich bei seinen Menschen sehr wohl fühlt.

 

Anders ist das Verhalten von Hunden, dessen Vorgeschichte mit viel aversiven Trainingsmethoden verbunden ist oder die unter schlimmen folterartigen Lebensbedingungen dahinvegetieren mussten. Diese armen Geschöpfe haben eine erlernte Hilflosigkeit entwickelt.

Bei der erlernten Hilflosigkeit kommt es zu einer verzerrten Selbstwahrnehmung des Hundes. Er hat die Erfahrung gemacht hat, dass egal was er macht, es immer das Falsche ist und erkennt, dass er selbst keine Kontrolle über die Situation hat. So wird ihm durch das Einschränken seiner Handlungsfähigkeit, seine Kreativität und die Fähigkeit, Probleme zu erkennen und zu lösen, verwehrt.

Wie erkennt man einen Hund, mit erlernter Hilflosigkeit?

  • Fehlende Motivation
  • Keine Eigeninitiative
  • Verweigert das Training
  • Teilnahmslosigkeit
  • Unaufmerksamkeit
  • Geringe Stresstoleranz
  • Handlungen des Menschen am Hund werden einfach nur ertragen

Wie kann ich vorbeugen bzw. wie helfe ich meinen Hund aus einer erlernten Hilflosigkeit heraus?

  • Vermeidung von Stress, Druck und aversiven „Erziehungsmethoden“
  • Erfolgserlebnisse ermöglichen durch Suchspiele, meistern von Hindernissen und Lösen von Rätseln
  • Erwünschte Verhaltensweisen, die der Hund von allein zeigt, belohnen
  • Überlassen von Entscheidungen wie z.B. dem Hund an einer Wegkreuzung entscheiden lassen, wohin der weitere Spaziergang geht, Spieldauer und Spielzeug wählen lassen, längeres Verweilen an einer Schnüffel- oder Buddelstelle beim Spazierengehen und den Hund entscheiden lassen, wann es weiter geht etc.
  • Erkennen und fördern von Situationen, die dem Hund Freude und positive Emotionen bringen
  • Aufbau eines Bucket Game nach Chirag Patel