Was machen HundeverhaltensberaterInnen eigentlich?

Wir HundeverhaltensberaterInnen sind kurz gesagt PsychologInnen bzw. PsychotherapeutInnen für Hunde. Wir beschäftigen uns mit den Verhaltensauffälligkeiten der Hunde, analysieren sie und erarbeiten einen Therapie- und Trainingsplan, um das Leben des Hundes zu verbessern. Typische Fälle, die wir HundeverhaltensberaterInnen behandeln sind Stereotypien, Zwangsstörungen, Automutilationen (z.B. Schwanzjagen), Territorialverhalten, Auffälligkeiten im Sexualverhalten, Hyperaktivität, Trennungsstress und Angstverhalten. Um solche Verhaltensauffälligkeiten behandeln zu können, ist natürlich die Zusammenarbeit mit den Familien und Menschen, bei denen der Hund wohnt und lebt von sehr großer Bedeutung. Nur mit deren Mithilfe und Engagement ist eine nachhaltige Therapie möglich. Auch braucht es in der Hundeverhaltensberatung und -therapie eine gute Ausdauer und die Einsicht der Menschen, dass eine positive Veränderung des Hundeverhaltens sich nur in sehr kleinen, Schritten einstellt. Eine „schnelle Heilung“ ist meist nicht nachhaltig und die Möglichkeit, dass der Hund seine Verhaltensauffälligkeit auf eine andere Art und Weise kompensiert ist sehr wahrscheinlich.

 

Wie läuft eine Hundeverhaltensberatung bzw. -therapie ab?

Nach einem Kennenlerngespräch, dass auch gerne ohne Hund stattfinden kann (besonders bei Angsthunden eher von Vorteil), vereinbaren wir unseren ersten Termin. Für die Verhaltensanalyse ist es wichtig, dass ich zuerst die  Lebenswelt des Hundes und seiner Menschen kennen lerne.  Das heißt ich komme zu euch nach Hause oder auch in das Tierheim. Um mir schon einmal einen Überblick über die Verhaltensauffälligkeit eures Hundes zu machen, ist es sehr von Vorteil, wenn ihr mir vorab eine Videoaufzeichnung schickt.  Vor Ort mache ich mir erst einmal einen Überblick über die Lebenssituation des Hundes. Auch sollten die Bezugspersonen des Hundes alle anwesend sein. Wir füllen dann zusammen den Anamnesebogen aus und klären gemeinsam das Ziel, das wir zusammen erreichen wollen. Danach fangen wir mit dem Management an. D.h. wir schauen uns an, wie ihr das Leben eurer Fellnase in eurem Lebensraum erleichtern könnt. Das Management darf nicht unterschätzt werden. Denn erst wenn es dem Hund in seiner sicheren Umgebung gut geht, ist er für eine Therapie zugänglich.

Je nach Schweregrad der Verhaltensauffälligkeit und des möglichen Zeitaufwandes, den ihr für euren Hund aufbringen könnt, vereinbaren wir dann den nächsten Termin. 

In den Folgeterminen werden wir Schritt für Schritt im Tempo eures Hundes an der Linderung seiner Symptome arbeiten, bzw. die Auslöser für sein Verhalten versuchen zu minimieren.

Bitte seid euch dabei im Klaren, dass dies alles eine Therapie und kein normales Hundetraining ist. Wie auch bei uns Menschen, die z.B. eine Psychotherapie machen, braucht es Zeit und Geduld, bis sich die ersten kleinen Erfolge zeigen. Hier sprechen wir nicht von Tagen oder Wochen, sondern von Monaten, die nötig sind, um euren Hund nachhaltig helfen zu können. 

Nach jedem Präsenztermin von mir bekommt ihr dann eine schriftliche Zusammenfassung der Dinge, die wir besprochen haben.  

Auch bin ich während unsere Zusammenarbeit für euch immer über whatsapp erreichbar und beantworte euch Fragen, die ihr für den Therapieverlauf benötigt.