Um einen Anhaltspunkt zu  haben, wo ein Hunde-Mensch-Team gerade steht, bzw. welche Bedürfnisse dem Hund für ein glückliches Leben fehlen, kann uns die Bedürfnispyramide einen guten Überblick liefern. 

Die Bedürfnispyramide für Hunde

Abraham Maslow (1908-1970) hat für den Menschen eine Bedürfnispyramide erstellt, in der auf einen Blick zu sehen, ist was ein Mensch braucht, um glücklich zu sein.

Diese Pyramide lässt sich tatsächlich auch auf unsere Hunde übertragen. Schauen wir uns mal an, was unsere Hunde wirklich brauchen, um bei uns Menschen glücklich zu werden.

  1. Grundbedürfnisse

Dazu gehört eine nach Körpergröße, Gewicht, Alter und körperlicher Tätigkeit angepasste Fütterung, mindestens 2x pro Tag. Wasser sollte immer zur Verfügung stehen und die Möglichkeit sich zu lösen sollte auch in regelmäßigen und der Verdauung des Hundes angepassten Abständen möglich sein. Ein Hund braucht ca. 18 bis 20 Stunden Schlaf am Tag, das heißt, er benötigt einen Liegeplatz, der weich, ruhig und vorallem ungestört ist. An diesem Liegeplatz darf der Hund während er schläft nicht gestört werden (kein Staubsauger, keine spielenden Kinder, kein zu starkem Lärm oder Durchgangsverkehr). Unsere Hunde brauchen Schutz vor Hitze im Sommer. Sie müssen sich regelmäßig im Schatten und auf einer kühlen Liegefläche herunterkühlen können und benötigen im Winter einen warmen, trockenen Raum, indem sie ihre Ruhezeiten ohne Frieren und nassem Fell einhalten können. Bei Erkrankung und bei Anzeichen von Schmerzen haben unserer Hunde das Recht auf ärztliche Versorgung und besonders bei Rassen mit einer kurzen Nase sollte die Aufnahme von ausreichend Sauerstoff auf alle Fälle sicher sein.

 

  1. Sicherheit

Ein sicheres Lebensumfeld ist besonders für ängstliche und unsichere Hunde sehr wichtig. Dazu gehört. Dass sie ohne Schmerzen und ohne körperlich und seelisch bestraft zu werden, leben können. Aversive Erziehungsmethoden haben bei keiner Hundeerziehung etwas zu suchen und erschweren die Möglichkeit, eine Bindung zu seinem Hund aufzubauen. Unsere Hunde brauchen feste Regeln, die mit positiver Verstärkung, aber auch konsequent vom Menschen erbeten werden. Ein regelmäßiger Tagesablauf und feste Rituale wie z.B. feste Fütterungszeiten oder Gassigehzeiten, Spielzeiten, Kuschelzeiten helfen dem Hund, sich in seiner Umgebung sicher und geborgen zu fühlen. Auch muss unser Hund sich keine Gedanken darüber machen müssen, ob er heut Futter bekommt oder nicht. Diese Sorge gilt uns Menschen, die für ihren Hund die Verantwortung übernehmen. Auch beim Gassigehen liegt der Schutz des Hundes bei uns Menschen. Bei gruseligen und für den Hund furchtsamen Begegnungen sollen wir als Hundeeltern uns mutig und selbstbewusst vor unseren Hund stellen und die Sache klären. Unsere Fellnasen müssen sich auf uns verlassen können und wissen, dass wir diejenigen sind, die sie vor allem „Bösen“ beschützen und wir für sie ein sicherer Ankerpunkt sind.

 

  1. Sozialkontakt

Die Einbindung unserer Hunde in das Familienleben sollte selbstverständlich sein. Das Zusammenleben im Haus und die Begleitung bei Unternehmungen ist für eine gesunde Hund-Mensch-Beziehung absolut wichtig. Unterscheiden muss man da jedoch, wie ängstlich, unsicher oder selbstsicher der Hund ist. Hierzu gehört ein genaues Abwägen, ob es Sinn macht, den Hund zum Einkaufen oder zu einer größeren Veranstaltung mitzunehmen. Auch regelmäßige Streicheleinheiten und Kuschelzeiten dürfen hierbei nicht fehlen. Das gemeinsame Erleben bei einer Wanderung oder einem aufregenden Gassigang verstärkt ebenso die Bindung zum Menschen. Ein Kontakt mit anderen Hunden sollte vorher genau geplant werden. Ist mein Hund schon sicher und selbstbewusst genug, mit anderen Hunden Kontakt zu haben oder reagiert er eher mit Flucht oder Abwehrverhalten?

 

  1. Wertschätzung/Anerkennung

Wertschätzung bekommen unsere Hunde dann, wenn wir sie als vollwertiges Familienmitglied sehen. Sie in ihren Bedürfnissen anerkennen und ein Gefühl bekommen, was unser Hund im Moment gerade braucht oder möchte. Kenne ich meinen Hund in seiner Körpersprache, dann kann ich dementsprechend handeln und ihm das geben, was er gerade möchte. Somit eröffnet sich die Möglichkeit, seinen Hund auch einmal in den Freilauf zu schicken und ihm somit Freiheit und Freude am Leben zu schenken.

 

  1. Individualität

Ist ein Hund am Ende der Bedürfnispyramide angekommen, dann ist er ein selbstsicherer, mutiger Hund, der eng mit seinem Menschen verbunden ist. Der seine besonderen Fähigkeiten ausleben kann und auch seine Talente gefördert werden.